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Expeditionen in den Alltag

Gewinn des Wettbewerbs: Künstlerische Gestaltung eines multikulturellen Trauerortes für das PSZ in Düsseldorf

Es ist mir eine große Ehre, für die Klienten des PSZ, des Psychosozialen Zentrums für Flüchtlinge Düsseldorf, einen Trauerort gestalten zu dürfen. Auf dem Hof der Berger Kirche, einer kleinen Kirche in der Altstadt Düsseldorfs wird ein Ort entstehen, der traumatisierten und psychisch belasteten Flüchtlingen und Vertriebenen aus Krisenregionen der Welt hier die Möglichkeit der Trauer um ihre Angehörigen geben soll. Es wird aber auch ein öffentlicher Trauerort für alle, die ihn suchen.

Das Bedürfnis des Menschen, seinen Gefühlen und inneren Bewegungen eine äußere, sinnliche Form, einen Ort zu geben, ist für mich zentrales Thema. Kultur besteht aus gemeinsam getragenen Formen für die inneren Bedürfnisse in der Gesellschaft. In unserer sich schnell wandelnden Welt ist es nötig, die Bedürfnisse immer wieder neu zu formulieren und sensibel Formen zu suchen, die getragen werden können. Oft werden kulturelle Bedürfnisse heute von kommerziellen Zielen an den Rand gedrängt, verdrängt. Daher ist die Initiative des PSZ sicher ein zukunftweisendes Beispiel für die klare Formulierung eines heutigen Bedürfnisses unserer Gesellschaft an ihre Künstler. Dieser Trauerort wird der erste seiner Art in Deutschland sein.

Die Aufgabenstellung ist sehr komplex auf Grund der vielen kulturellen Unterschiede der Nutzer, der Trigger traumatisierter Menschen, die nicht berührt werden dürfen und der Gegebenheiten des Ortes selbst. Ich kann außerdem nicht behaupten, mich in die Bedürfnisse der Klienten des PSZ einfühlen zu können. Die Vorarbeit einer Gruppe aus dem PSZ mit Tilmann Krämer war mir bei meinem Entwurf eine große Hilfe.  Ob dieser Trauerort ein Teil unserer Kultur werden kann, werden die Besucher entscheiden. Mehr Informationen unter www.trauerort-duesseldorf.de/.


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